Wendelin Looser (1720 - 1790), von Kappel (Blomberg), ist der älteste der Toggenburger „Orgelmacher“. Sein Verdienst ist es wohl, die Orgelbaukunst hier begründet zu haben. Er entstammt dem im Obertoggenburg sehr verbreiteten alten evangelischen Geschlecht Looser, aus welchem schon 1417 ein Jacob Loser von Blomberg, Ammann im Thurtal, anlässlich eines mit Graf Friedrich VI. von Toggenburg getätigten Kaufes genannt wird.
Seine Orgeln, die wir noch kennen, datieren von 1754 - 1781, doch dürfte er laut einer Notiz von 1749 schon früher Orgelwerke gebaut haben.
(Widmer, Otmar: Hausorgelbau im Toggenburg. In: Anzeiger für Schweizer Altertumskunde, Bd. XXIX, Heft 2, 3. Zürich 1937.)
(Wachter-Verzeichnis W 24)
Die Stirnseiten der Untertasten sind nicht mit den – bei vielen Looser-Orgeln anzutreffenden –Papier-Prägegravuren mit der Jahrzahl 1710 belegt, sondern – wie die Untertastenbeläge – mit Ebenholzaufleimern.
Besonderes / Auffälligkeiten:
Anlässlichder 1995 durchgeführten Restaurierung durch Bernhard Fleig, Baselwurde dem Instrument ein Elektrogebläse beigefügt (in externemGehäuse, links neben der Orgel). Sie kann wahlweise imtraditionellen „Tretbetrieb" oder mit Hilfe des Elektrogebläsesgespielt werden. Diese Doppel-Windversorgung ist denkmalpflegerischinsofern akzeptierbar, als dass die originale Balganlage nichtverändert wurde und nach wie vor in der ursprünglichen Art undWeise eingesetzt werden kann.
Text-Gravurauf der Rückseite der Prospektmittelpfeife D: Montiert u. Revision,Nov. 56 von F. Baer, Orgelbauer, Männedorf.